Die DRK-Schwesternschaft „Bonn“ e. V. und die Württembergische Schwesternschaft vom Roten Kreuz e. V. haben heute einen Auftrag zur Verbesserung des Bevölkerungsschutzes vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) erhalten. Ziel des vierundzwanzigmonatigen Projektes ist die Entwicklung eines Moduls mit Unterrichtsmaterialien für Lehrende, um Auszubildende und Pflegende auf das Handeln in Krisen und Katastrophen vorzubereiten.
Bonn/Stuttgart, 01.08.2024 – „Wir sind stolz, dass wir mit unserem Konzept den Auftrag bekommen haben. Denn wir sind uns sicher, dass es künftig eine große Herausforderung sein wird, hilfs- und pflegebedürftige Menschen im Katastrophenfall adäquat zu begleiten und unterstützen“, freut sich Dr. Frauke Hartung, Oberin der DRK-Schwesternschaft „Bonn“ e.V.. Die beiden Schwesternschaften kennen den Bedarf an gut ausgebildetem Pflegepersonal und haben vor drei Jahren mit ihrer Fortbildung „Pflege im Bevölkerungsschutz“ erste Schritte unternommen, um Pflegefachpersonen in diesem Bereich zu stärken. Da der Bedarf in dieser Hinsicht weiter steigt, wurde jüngst das Kompetenzzentrum Bevölkerungsschutz eröffnet, in dem vier DRK-Schwesternschaften ihre Expertise auf dem Gebiet zusammenschließen und neue Bildungsangebote entwickeln.
Susanne Scheck, Oberin der Württembergischen Schwesternschaft vom Roten Kreuz e.V., betont: „Es ist sehr wichtig, angehende Pflegefachpersonen frühzeitig für Krisen- und Katastrophenfälle zu schulen“. Die DRK-Schwesternschaften, Teil der nationalen Hilfsgesellschaft Deutsches Rotes Kreuz, verfügen über langjährige Erfahrung im internationalen Krisen- und Katastrophenschutz und möchten diese Expertise nun auch in Deutschland einbringen.
Das Projekt wird mit weiteren Projektpartnern, der Frankfurt University of Applied Science, Fachbereich Soziale Arbeit und Gesundheit (UAS) sowie dem Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) und dem Institut für europäische Gesundheits- und Sozialwirtschaft (IEGUS) umgesetzt. Dabei soll das zu entwickelnde Modul inhaltlich und strukturell an die generalistische Pflegeausbildung anschlussfähig sein (Rahmenpläne der Fachkommission nach § 53 PflBG). Dazu wird ein Planspiel entwickelt, um die notwendigen Kompetenzen in realitätsnahen Szenarien zu üben und zu vertiefen. Das Modul wird so konzipiert, dass es in die Pflegeausbildung, das Studium und die berufliche Weiterbildung integriert werden kann.
Dr. Hartung erläutert, dass Werkzeuge wie ein Planspiel für zu erwartende Großschadensereignisse in Deutschland, virtuelle und analoge Lehrmaterialien, sowie ein Handbuch mit Checklisten, ein Workbook und spezielle Skills-Trainingseinheiten für die Pflegebildung erstellt werden sollen.
Abschließend betont Dr. Hartung die Notwendigkeit, die fachliche Expertise der Pflegeprofession von Anfang an in die Entwicklung von Katastrophenplänen einzubeziehen, um die Bevölkerung effektiv zu schützen und zu versorgen.
Ansprechpartnerinnen für die Presse:
Dr. Frauke Hartung
Oberin DRK-Schwesternschaft Bonn
Tel.: 0228 2690110
Susanne Scheck
Oberin Württembergische Schwesternschaft vom Roten Kreuz
Tel.: 0711 2022-112
Hinweis für die Presse:
Die vier DRK Schwesternschaften Bonn, Krefeld, Lübeck und die Württembergische Schwesternschaft vom Roten Kreuz haben sich in einem Kompetenzzentrum für den Bevölkerungsschutz zusammengeschlossen und bündeln ihre Expertise zum Thema. Sie bieten an den Standorten Bonn, Stuttgart, Krefeld und Lübeck in diesem und im kommenden Jahr Termine für die Weiterbildung „Pflege im Bevölkerungsschutz“ an.
Die Fortbildung „Pflege im Bevölkerungsschutz“ greift die noch Luft nach oben lassende Ist-Situationsanalyse von AUPIK auf und bietet hierfür Lösungen. Das Kompetenzzentrum arbeitet zudem derzeit daran, neben dem Basisschulungsmodul noch weitere spezialisierte Module ins Programm aufzunehmen.
Weitere Infos zum Kompetenzzentrum Bevölkerungsschutz und der Fortbildung „Pflege im Bevölkerungsschutz“ finden Sie hier: